Was Sie im Falle einer Ransomware-Infektion tun können

Stefan
Was Sie im Falle einer Ransomware-Infektion tun können

Beginnen wir mit dem, was Sie nicht tun sollten. Bitte durchsuchen Sie das Internet nicht nach einer bestimmten Anleitung zum Entfernen von Ransomware. Wenn Ihre Daten durch Ransomware verschlüsselt wurden, können Sie sie nicht mit sogenannten Virenentfernungstools wiederherstellen. Diese Tools können lediglich die ursprüngliche Malware entfernen, die die Ransomware installiert hat. Erwarten Sie nicht, dass sie Ihre Dateien wiederherstellen, denn das ist nicht der Fall.

Viele Websites stellen nur wenige Informationen über die Ransomware-Infektion bereit und versuchen dann, ein kostenpflichtiges Tool zum Entfernen der Ransomware zu verkaufen. Aber verlassen Sie sich nicht darauf, dass dies effektiv ist. Und ein wichtiger Tipp: Starten Sie Ihren Computer niemals neu, wenn Sie den Verdacht haben, dass er mit Ransomware infiziert ist. Es besteht die Möglichkeit, dass sich der Entschlüsselungsschlüssel im Speicher Ihres Computers befindet. Bei einem Neustart geht dieser Schlüssel verloren.

Ransomware

Was können Sie in einer solchen Situation tun? Ehrlich gesagt gibt es nicht viel, was Sicherheit bietet. Oft hilft nur die Bezahlung der Cyberkriminellen, um verschlüsselte Daten zurückzubekommen. Das liegt daran, dass sie über den Schlüssel zum Entschlüsseln Ihrer Daten verfügen und dieser Schlüssel normalerweise nur auf ihrem Server verfügbar ist.

Es gab eine Zeit, in der einige Ransomware-Varianten den Schlüssel im Speicher des infizierten Computers selbst enthielten. Bei den meisten modernen Ransomware-Programmen machen Cyberkriminelle diesen Fehler jedoch nicht mehr. Daher beschränken sich Ihre Möglichkeiten oft auf die Bezahlung oder die Wiederherstellung aus einem Backup.

Obwohl es verlockend sein kann, die Cyberkriminellen zu bezahlen, insbesondere wenn Sie kein Backup haben oder die Informationen sehr wertvoll sind, wird davon dringend abgeraten. Bezahlen fördert Cyberkriminalität und es gibt keine Garantie dafür, dass Sie Ihre Dateien nach der Zahlung tatsächlich zurückerhalten. Um solche Situationen zu vermeiden, ist es am besten, regelmäßig Backups zu erstellen und bei verdächtigen E-Mails und Downloads vorsichtig zu sein.

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Reichen Sie einen Bericht ein

Die Bekämpfung von Cyberkriminalität wie Ransomware beginnt mit Ihrem Handeln. Es ist wichtig, dass Sie dies Ihrer örtlichen Polizeidienststelle melden, wenn Sie Opfer eines solchen Angriffs werden.

Heutzutage wird Ransomware von der Polizei immer ernster genommen. Die Meldung kann dazu beitragen, die verantwortlichen Cyberkriminellen zu identifizieren und ein besseres Verständnis dafür zu gewinnen, wie weit verbreitet das Ransomware-Problem ist. Auch wenn es sinnlos erscheinen mag, darüber zu berichten, ist es doch ein wesentlicher Schritt im Kampf gegen diese Form der Kriminalität. Es hilft nicht nur, die Größe abzubilden, sondern wenn es zu einer Häufung von Meldungen kommt, können Kriminelle manchmal aufgespürt und zur Verantwortung gezogen werden, beispielsweise durch die Verfolgung des Flusses digitaler Währungen.

Es gibt auch noch etwas anderes, das Sie ausprobieren können. Besuchen Sie die Website nomoreransom.org. Diese Website verfolgt, welche Varianten von Ransomware aktiv sind, und bietet in einigen Fällen Tools an, mit denen Sie Ihre Daten entsperren können, ohne dafür zu bezahlen. Es ist eine wertvolle Ressource im Kampf gegen Ransomware und kann in bestimmten Situationen eine Lösung bieten.

Nomoreransom-Projekt

Auf der Website nomoreransom.org Sie finden nur Tools für Ransomware, bei denen der Schlüssel offline, also irgendwo auf dem infizierten Computer selbst, gefunden werden kann. Viele Ransomware-Varianten nutzen jedoch einen auf einem externen Server gespeicherten Schlüssel. Ohne diesen spezifischen Schlüssel ist eine Entschlüsselung der verschlüsselten Daten leider nicht möglich.

Back-up

Überprüfen Sie zunächst, ob Sie ein Backup haben. Wenn Sie über ein vollständiges Backup von Windows verfügen, stellen Sie es wieder her. Wenn Sie jedoch nur bestimmte Dateien gesichert haben, stellen Sie sicher, dass Sie die Ransomware zunächst vollständig entfernen, bevor Sie Ihre Dateien wiederherstellen. Es gibt online verschiedene Dienste, die Ihnen dabei helfen können.

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Wenn Ihr Unternehmen von Ransomware betroffen ist, ist es ratsam, sofort professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Versuchen Sie nicht, selbst mit allen möglichen Werkzeugen zu arbeiten, sondern lassen Sie sich von einem erfahrenen Unternehmen helfen.

Stellen Sie sicher, dass Ihr Computer sauber ist, bevor Sie Dateien wiederherstellen

Wenn Sie als Privatperson mit Schadsoftware zu tun haben, können Sie das tun Testen Sie Malwarebytes völlig kostenlos. Dabei handelt es sich um eine Malware-Entfernungs-App, die Sie 14 Tage lang kostenlos testen können, ohne sie gleich kaufen zu müssen. Malwarebytes scannt Ihren Computer auf Ransomware und stellt sicher, dass die Quelldatei, auch Payload genannt, gelöscht wird. Bevor Sie Ihre Daten aus externen Backups wiederherstellen, müssen Sie zunächst sicherstellen, dass die Ransomware-Datei vollständig von Ihrem Computer entfernt wurde.

Zusätzliche Tipps

Halten Sie sich von Websites fern, die kostenlose Videos, Downloads und Raubkopien von Software anbieten. Aus Erfahrung weiß ich, dass der Computer eines typischen Heimanwenders häufig auf diese Weise mit Ransomware infiziert wird.

Und Vorsicht: Glauben Sie nicht den Anzeigen, die plötzlich in Ihrem Browser erscheinen und behaupten, Ihr Computer sei infiziert. Solche unerwünschten Popups installieren oft heimlich Malware auf Ihrem Computer, was später zu einer Ransomware-Infektion führen kann.

Und ein Tipp: Wenn Sie seltsame E-Mails erhalten, insbesondere solche mit Anhängen wie Rechnungen, PDFs oder Office-Dokumenten mit zusätzlichem Code (Makros), öffnen Sie diese nicht. Sie sind oft getarnte Fallen.

Viel Glück! Vielen Dank fürs Lesen.


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